Waldbrand-Schulung

Waldbrand-Schulung

Umfassende Waldbrand-Basisausbildung bereitet Einsatzkräfte auf spezielle Herausforderungen vor

In der Steiermark wurden kürzlich mehrere intensive Waldbrand-Basisausbildungen durchgeführt, um Feuerwehrmitglieder gezielt auf die komplexen Anforderungen bei Vegetations- und Waldbränden vorzubereiten. So auch vergangenen Samstag im Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg, organisiert von Bereichsbeauftragtenden ABI Bernhard Haller von der Freiwilligen Feuerwehr Bärnbach, die als Stützpunkt für Waldbrandeinsätze auserkoren wurde. Angesichts zunehmender Trockenperioden und klimabedingt steigender Waldbrandgefahr kommt dieser Spezialausbildung eine immer größere Bedeutung zu.

Die Schulung ist modular aufgebaut und umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. Der Theorieteil behandelt zentrale Grundlagen über das Verhalten von Vegetationsbränden, verschiedene Brandarten (wie Boden-, Stamm- und Kronenfeuer), meteorologische Einflussfaktoren sowie die Einschätzung von Gefahrenlagen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sicherheitsorganisation, der Kommunikation im Einsatz und der Bedeutung der Eigensicherung unter oft extremen Bedingungen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die taktischen Grundsätze der Vegetationsbrandbekämpfung gelegt. Dazu zählen etwa das Vorgehen gegen den Wind, der Einsatz von natürlichen Barrieren zur Brandausbreitungskontrolle sowie das richtige Einschätzen der Ausbreitungsrichtung und -geschwindigkeit. Auch die Koordination mit Luftunterstützung, wie Löschhubschraubern oder Flugzeugen, wird thematisiert.

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Im praktischen Teil der Ausbildung trainieren die Teilnehmer den Umgang mit spezieller Ausrüstung, die für den Einsatz in unwegsamem Gelände ausgelegt ist. Dazu zählen unter anderem Löschrucksäcke, Feuerpatschen, D-Schläuche, Waldbrandwerkzeuge (wie Pulaski-Axt oder Gorgui) sowie portable Wasserbehälter. Grundsätzlich werden in realitätsnahen Szenarien Angriffsübungen im Gelände durchgeführt, bei denen auch der richtige Einsatz von Pumpen, Schlauchleitungen mit geringen Durchmessern sowie der Aufbau von Wasserförderstrecken über längere Distanzen geübt wird. Ebenfalls Teil der Ausbildung ist das taktische Verhalten in Mannschaften, das strukturierte Vorgehen im Einsatz und das sichere Bewegen in steilen oder stark bewaldeten Hanglagen. Geübt wird außerdem das Zusammenspiel mehrerer Einheiten sowie das effiziente Arbeiten mit begrenzten Ressourcen – eine typische Herausforderung bei Waldbränden. Aufgrund des Dauerregens am Samstag wurde ein Alternativprogramm durchgeführt um dennoch viele Ausbildungsschwerpunkte praktisch beüben zu können.

Neben der Vermittlung von Wissen und praktischen Fertigkeiten fördert die Ausbildung auch die körperliche und mentale Vorbereitung der Einsatzkräfte. Denn Einsätze in unwegsamem, heißem und oft rauchgefülltem Gelände verlangen nicht nur technisches Können, sondern auch Durchhaltevermögen und gute Koordination im Team.

Mit dieser fundierten Ausbildung wird sichergestellt, dass die Einsatzkräfte auf wachsende Herausforderungen im Bereich der Vegetationsbrandbekämpfung professionell vorbereitet sind. Sie trägt nicht nur zur Sicherheit der Feuerwehrleute selbst bei, sondern auch zur raschen und effektiven Eindämmung von Bränden, um Menschen, Tiere, Infrastruktur und Natur zu schützen.