Mannschaftsübung beim Weinhof Bauer-Prall

Mannschaftsübung beim Weinhof Bauer-Prall

Mehr Prozent Sicherheit
Zum fiktiven „Brennpunkt“ wurde im Oktober das Unternehmen Weinhof/Brennerei Bauer-Prall: Feuer im Heizhaus und eine vermisste Person standen auf der Übungsagenda.

Für Kenner von erlesenen Destillaten ist das Familienunternehmen Bauer vulgo Prall der „Brennpunkt“. Im übertragenen Sinn war das auch so für 14 Einsatzkräfte am 7. Oktober: Fiktive Flammen, die aus dem Heizhaus schlugen – Qualm wurde täuschend echt erzeugt – und eine vermisste Person standen an diesem 7. Oktober auf der Übungsagenda. Binnen Minuten nach der Alarmierung fuhren LF, LKW-A, KRF-S Tunnel und der Hauptprotagonist, das RLF, vor. Einsatzleiter LM Ermano Strauss traf bei seiner Ersterkundung auf die Besitzerin, Karin Bauer, die glaubhaft die Schadenslage mimte. Danach agierte die Wehr, de facto wegen der Grippewelle mit verminderter quantitativer Schlagkraft, dennoch gewohnt professionell: Hastig wurden Schläuche ausgerollt, während Maschinist OLM Christoph Rothschedl die Pumpe im Heck des RLF in Betrieb nahm. „Wasser marsch“, kam das Signal, und der Atemschutztrupp trug ein C-Rohr vor. Im völlig verqualmten Heizraum wurde man rasch fündig, rettete die verunglückte Person ins Freie und löschte den Brand. Das Entrauchen gelang mit dem Hochdruckbelüfter.

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Wertvolles Resümee mit Slapstick-Charakter
Die rasche Abarbeitung des Übungsszenarios spiegelt das hohe Ausbildungsniveau der Wehr wider, zog Übungsleiter OBI d.F. Ing. Andreas Wipfler Bilanz; musste aber über ein kleines „Hoppla“ beim Aufbau der Löschleitung schmunzeln. Als man die Schläuche unter Druck setzte, schnellte die Zubringleitung gegen den Verteiler und stieß dabei einen Kugelhahn auf. Eine mehrere Meter hohe Fontäne regnete auf den Schlauchtrupp nieder. Nicht wirklich ein Fauxpas, weil gleichermaßen unglücklich wie zufällig passiert, und der Kugelhahn war rasch wieder geschlossen, meinte Atemschutzgeräteträger OBI Ing. Philipp Müller: „Das ist offensichtlich der Nachteil eines Drehverschlusses, der gegenüber Schraubventilen wegen seiner schnelleren Bedienung dennoch zu bevorzugen sei.“

Den Mehrwert in der Übung sah Geschäftsführerin Bauer einerseits in der Evaluierung der Löschwassersammelstellen. Wiederum sind Brunnen und Schächte hinzugekommen, die von der Wehr samt jeweiliger Füllmenge dokumentiert wurden. Andererseits: „Diese Übung bot den Einsatzkräften Gelegenheit, sich erneut ein Bild über das Objekt und dessen Brandlast, u. a. brennbare Flüssigkeiten, zu machen. Das bringt mehr Prozent Sicherheit, dankte die Weinhofbesitzerin. Ihre Einladung zum gemeinsamen Abendessen hat man gern angenommen.

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