Montag, 18. Juli 18:30 Uhr – Sirenenalarm für die Feuerwehr Krottendorf „Brand beim Billa – mehrere vermisste Personen“, das waren die ersten Informationen von Florian Voitsberg an die Feuerwehr Krottendorf.
Aufgrund des Schadensausmaßes wurden zeitgleich die umliegenden Feuerwehren Gaisfeld, Köppling und Ligist mitalarmiert. Am Einsatzort angekommen verschaffte sich Einsatzleiter HBI Gernot Marhold (FF Krottendorf) einen Überblick über die Schadenslage. Währenddessen begann die Mannschaft des TLF Krottendorf mit den Löscharbeiten, richteten einen Atemschutzsammelplatz und einen Sanitätsplatz ein.
Um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicherzustellen und weitere Atemschutztrupps für die Menschenrettung zur Verfügung zu haben, wurde eine Alarmstufenerhöhung befohlen und somit die Feuerwehren Hallersdorf, Mooskirchen, Steinberg und Söding nachalarmiert.
Zur Unterstützung des Einsatzleiters wurde das Einsatzleitfahrzeug des Bereichsfeuerwehrverbandes Voitsberg in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes platziert. Beim Einsatzleitfahrzeug, das von Kameraden der FF Krottendorf besetzt wurde, erhielten die eintreffenden Feuerwehren ihre Einsatzbefehle und nahmen ihre Positionen rund um das Brandobjekt ein.
Unmittelbar nach ihrem Eintreffen begannen die Mannschaften des HLF Gaisfeld, TLF Ligist, SRF Ligist und RLFA Steinberg mit den Löscharbeiten. Mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten verschafften sich die Atemschutztrupps Zugang über den Haupteingang des Lebensmittelgeschäftes. Im komplett verrauchten Gebäude – unter widrigsten Sichtbedingungen – konnte eine Person nach der anderen gerettet werden. Um die Sichtbedienungen zu verbessern, wurde das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF 60) der FF Mooskirchen zum Entrauchen des Objektes eingesetzt. Am Sanitätsplatz wurden die Personen mit verschiedenen Verletzungsgraden – Rauchgasvergiftung und Verbrennungen unterschiedlichen Grades – von einem Feuerwehrsanitäter-Team rund um Bereichs-Feuerwehrarzt Dr. Johannes Heidinger rasch versorgt.
Die Aufgabe der Mannschaft des MTF Gaisfeld war es mit der Tragkraftspritze von der Kainach eine Wasserversorgung für das TLF Krottendorf herzustellen. Die Mannschaft des BLF-A Steinberg baute ebenfalls von der Kainach eine weitere Zubringleitung auf um den Wasserwerfer des SRF Ligist zu versorgen. Um das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF 60) der FF Mooskirchen mit ausreichend Löschwasser zu versorgen, errichtete die FF Hallersdorf eine Versorgungsleitung von einem Hydranten. Aufgrund der Entfernung von der Wasserbezugsquelle bis zum Brandobjekt wurde die Tragkraftspritze des LFB-A Söding zur Drucksteigerung des Löschwassers zwischengeschalten.
Nach circa einer Stunde konnte vom Einsatzleiter „Brand aus“ und „Alle Personen gerettet“ gemeldet werden.
Lobende Worte bei der Schlusskundgebung
Bei der Schlusskundgebung am Vorplatz der Feuerwehr Krottendorf begrüßte Kommandant HBI Gernot Marhold neben allen Feuerwehrkamerad:innen zahlreiche Ehrengäste. Unter ihnen seitens der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld Bgm. Johann Feichter; vom Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg Bereichskommandant-Stellvertreter Ing. Klaus Gehr, KHD Kommandant-Stellvertreter OBI dF Roman Feiertag, Bereichsfeuerwehrarzt Dr. Johannes Heidinger, Bereichsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit ABI dV Artur Holawat und EDV-Beauftragten HBI dV Hendrik Wolf. Weiters begrüßte er Anton Schober, Bezirksleiter Voitsberg des Zivilschutzverbandes Steiermark. Marhold schilderte gemeinsam mit dem zweiten Einsatzleiter OBI Lukas Schlager (FF Krottendorf) den Ablauf der Einsatzübung. Da recht kurzfristig der Abbruchtermin des alten Billa-Gebäudes bekannt wurde, freute es beiden umso mehr, dass an einem sommerlichen Montagabend an die 114 Kamerad:innen mit 15 Fahrzeugen im Übungseinsatz waren. Es wurde bewusst nur ein großes Einsatzszenario ausgewählt, damit jeder mitbekommen konnte, was passiert. Auch dass diese Übung unter echten Brandrauch durchgeführt wurde, war eine nicht oft mögliche Gelegenheit für eine Übung.
Bei den Grußworten der Ehrengäste waren sich alle einig: Man kann zu dieser Übung nur gratulieren – in der Vorbereitung als auch in der tadellosen Umsetzung. Bestens zu sehen war, wie gut die Zusammenarbeit aller Feuerwehren des Abschnitts 3 funktioniert und wie akribisch nicht nur bei der Bewältigung des Einsatzes sondern auch beim Herstellen der Einsatzbereitschaft gearbeitet wurde. Ein großer Dank erging an die Bevölkerung, die diese Übung mit großem Interesse verfolgt hat.