Alternative Antriebssysteme sind derzeit gerade groß im Kommen, können aber für die Einsatzkräfte nach einem Unfall auch ernste Gefahren darstellen.
Um diese Gefahren erkennen und besser damit umgehen zu können, organisierte LM d.F. Michael Gaisch (Feuerwehr Stainz) eine umfassende Schulung inkl. spektakulärem Beflammungs- und Realbrandversuch eines Li-Ion-Batterieblocks.
Insgesamt 50 Teilnehmer, davon Vertreter von acht Feuerwehren aus dem mittleren Stainztal, der Feuerwehr Mooskirchen und der Polizeiinspektion Stainz, ließen sich diese Chance zur Weiterbildung nicht entgehen.
In einem theoretischen Vortrag wurden der grundsätzliche Aufbau eines Batteriespeichers, die unterschiedlichen Lithium-Technologien, die Verkabelung und Komponenten der Antriebseinheit sowie die für Einsatzkräfte notwendige spezielle Ausrüstung (Elektro Rettungssatz aus dem RLFA Mooskirchen) erklärt.
Die Hauptgefahr bei einem verunfallten Elektrofahrzeug bzw. Plug-In-Hybrid besteht darin, dass der Batteriespeicher selbst mechanisch beschädigt wird. In diesem Fall kann eine ungewünschte Reaktion der Zellen und somit ein Brand nicht ausgeschlossen werden. Diese möglichen Batteriebrände stellen für die Feuerwehren ein großes Problem dar, da die Batteriespeicher meist unzugänglich und somit unerreichbar für große Mengen an Löschmittel im Fahrzeug verbaut sind.
Um das Brandverhalten von derartigen Batteriespeichern besser verstehen zu können, wurde abschließend auch ein Brandversuch durchgeführt. Dabei wurde ein Batterieblock beflammt, um eine entsprechende Reaktion auszulösen. Während des Versuches konnten die Teilnehmer die Veränderungen im Inneren des Batterieblockes mit Hilfe von mehreren Wärmebildkameras beobachten. Sehr gut waren dabei das Ausgasen der einzelnen Zellen (entweichender Wasserstoff) und die dabei entstehenden Temperaturen jenseits der 800°C zu erkennen.
Herzlichen Dank an die Feuerwehr Stainz für die Einladung und an LM d.F. Michael Gaisch für den sehr interessanten und lehrreichen Vortrag!
Fotos: FF Stainz