88 Kameradinnen und Kameraden der acht Feuerwehren des Abschnitts III waren mit insgesamt 13 Fahrzeugen im Katastropheneinsatz in Hallersdorf. Prämiere für Pilotprojekt „Abschnittsführungsstab“.
Bei dieser Abschnittsübung war unsere Feuerwehr mit dem Rüstlöschfahrzeug (RLFA 2000/200) und dem KDT in Einsatz. Unsere Aufgabe war es gemeinsam mit der Feuerwehr Köppling vier verletzte Personen nach einem Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Mähdrescher zu retten und zu versorgen. Während die Kameraden der FF Köppling mit der Rettung der drei verletzten Personen im PKW beschäftigt waren, befreiten unsere Kameraden die verletzte Person mit Hilfe der Rettungsplattform aus der Fahrerkabine des Mähdreschers.
***** vollständiger Bericht der Abschnittsübung ******
Abschnitt III: Katastropheneinsatz bei Abschnittsübung
88 Kameradinnen und Kameraden der acht Feuerwehren des Abschnitts III waren mit insgesamt 13 Fahrzeugen im Katastropheneinsatz in Hallersdorf. Prämiere für Pilotprojekt „Abschnittsführungsstab“.
Bei großen Katastropheneinsätzen wie z. B. Unwetter, Schneechaos, Überschwemmungen usw. werden Feuerwehren auch überregional tätig. Derartige Großschadenslagen verlangen den Einsatz des sogenannten Katastrophenhilfsdienstes (KHD). Der Bereichsführungsstab, unter der Führung von BR Ing. Klaus Gehr, koordiniert bei KHD-Einsätzen mehrere Feuerwehren, die je nach Schadenslage in Zügen eingeteilt und einsetzt werden. Die Abarbeitung der Schadenslage bedarf einer besonderen Koordination, um jede/n Feuerwehrmann/frau und jedes Fahrzeug gezielt einsetzen zu können.
Pilotprojekt „Abschnittsführungsstab“
Die Feuerwehren des Abschnittes III, unter der Führung von ABI Josef Pirstinger, haben es sich zum Ziel gesetzt, diese Art der Einsatzführung auf eine kleinere Ebene herunter zu brechen, um Katastrophenschadenslagen mit der gleichen Einsatztaktik durch die Installation eines Abschnittsführungsstabes zu bewältigen. Der Einsatz dieses Abschnittsführungsstabes wurde bei dieser Abschnittsübung zum ersten Mal auf die Probe gestellt. Die Feuerwehr Hallersdorf, als Bereichsstützpunkt für Katastropheneinsätze, war zur Ausarbeitung dieser Großübung beauftragt.
Das Szenario
Ein starkes Unwetter hielt bereits mehrere Stunden an. Ein Blitzschlag löste einen Brand bei der neuen Trocknungsanlage aus, was zur Alarmierung der ortsansässigen Feuerwehr Hallersdorf führte. Während der Anfahrt zum Einsatzort gingen weitere Einsatzbefehle von „Florian Voitsberg“ für die FF Hallersdorf ein. Nach Erkundung der Schadenslage durch den Einsatzleiter OBI Johann Pirstinger wurde Alarm für die Feuerwehren des Abschnittes III (Gaisfeld, Krottendorf, Ligist, Steinberg bei Ligist, Köppling, Söding und Mooskirchen) und dem Abschnittsführungsstab gegeben. Die Einsatzzentrale für den Abschnittsführungsstab wurde im Rüsthaus Hallersdorf eingerichtet. Von dort aus wurden alle Schadenslagen erfasst um die alarmierten Einsatzkräfte gezielt einsetzen zu können. Das Einsatzleitfahrzeug, das ebenfalls bei der FF Hallersdorf positioniert wurde, diente als zentrale Kommunikationsstelle zwischen „Florian Voitsberg“, dem Einsatzleiter, dem Abschittsführungsstab sowie den eingesetzten Feuerwehren, die sich rund 800 Meter entfernt mitten im Einsatzgeschehen befanden.
Auch nach der Alarmierung des Abschnittes III gingen weitere Einsatzbefehle bei der FF Hallersdorf ein. Ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Mähdrescher führte zu vier Verletzten, die sich noch in den Fahrzeugen befanden. Die umliegend agrarischen Felder konnten die Regenmassen des noch immer anhaltenden Regenschauers nicht mehr fassen, was zur drohenden Überschwemmungen der angrenzenden Privatanwesen sorgte. Bereits auf Anfahrt übermittelte jede Feuerwehr die verfügbare Mannschaftszahl sowie eingesetzte Fahrzeuge und Atemschutztrupps. Diese Information ermöglichte es dem Abschnittsführungsstab bereits vor Eintreffen der nachrückenden Feuerwehren die eigene Lage zu erheben, um daraufhin die je nach Einsatzszenario erforderlichen Einsatzkräften gezielt vom Bereitstellungsplatz im Bereich der Sportanlage St. Johann abrücken zu lassen.
Bei dieser Abschnittsübung gingen innerhalb von 45 Minuten 15 Einsatzszenarien bei der Einsatzleitung Hallersdorf ein um bewusst die Lageführung und die Einsatztaktik im Abschnittsführungsstab zu beüben. Drei dieser Szenarien wurden effektiv bei dieser Abschnittsübung von den Einsatzkräften am Einsatzort abgearbeitet.
Die abgearbeiteten Szenarien im Detail
- Brand der Trocknungsanlage durch Blitzschlag. Eine Person vermisst, eine weitere Person in ein Tauchbecken gestürzt. 300m Zubringleitung zur Löschwasserversorgung von der Kainach über einen vom Unwetter schwer befahrbaren Acker.
- Verkehrsunfall zwischen PKW und Mähdrescher mit 4 verletzen Personen.
- Objektschutz eines Privatanwesens mit Sandsäcken aufgrund anhaltender Regenschauer und zufolge drohenden Überschwemmungen.
Lobende Worte bei der Schlusskundgebung
Bei der Abschlusskundgebung am Vorplatz der FF Hallersdorf begrüßte Kommandant HBI Johann Tizaj neben Abschnittsbrandinspektor Josef Pirstinger, die Ehrengäste und zugleich Übungsbeobachter LAbg. Bgm. Erwin Dirnberger (Söding – St. Johann), LFR Bgm. Engelbergt Huber (Mooskirchen), Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Christian Leitgeb und seinen Stellvertreter sowie KHD-Kommandant BR Ing. Klaus Gehr, den Bereichsbeauftragten für Öffentlichkeitsarbeit ABI d.V. Artur Holawat, den Obmann der Trocknungsanlage Wilfried Lackner sowie Feuerwehrarzt Dr. Johannes Haidinger.
Oberbrandinspektor Johann Pirstinger (Kommandant-Stv. FF Hallersdorf) veranschaulichte in seiner Funktion als Einsatzleiter allen Anwesenden die durchgeführte Abschnittsübung.
Abschnittsbrandinspektor Josef Pirstinger dankte allen Kameradinnen und Kameraden für die Einsatzbereitschaft bei dieser Übung und stellte kurz das Pilotprojekt „Abschnittsführungsstab“ vor. Im Zuge dessen dankte er OBI d.F. Roman Feiertag (ebenso KHD Kommandant-Stv.) für die Leitung des Abschnittsführungsstabes. Pirstinger wies kurz auf die kommende Abschnittsdienstbesprechung hin, wo Erkenntnisse dieses Pilotprojektes besprochen und für die Zukunft optimiert werden.
Bereichsfeuerwehrkommandant-Stv. BR Ing. Klaus Gehr vergewisserte diese Übung sehr aufmerksam beobachtet zu haben und gratulierte allen für die hervorragende Arbeit.
LAbg. Bürgermeister Erwin Dirnberger zeigte sich sehr beeindruckt von den erbrachten Leistungen und beeindruckt davon wie sich die Technik sowie auch die Ausbildung in den letzten Jahrzehnten geändert und weiterentwickelt hat. Für den kameradschaftlichen Ausklang sprach er die Einladung seitens der Gemeinde aus.